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Rundbrief November 2025

  • Autorenbild: Noomi Koechli
    Noomi Koechli
  • 17. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Dieser Rundbrief kommt ein wenig zu spät, da bei uns in den letzten Wochen sehr viel passiert ist. Nicht nur der Bibelkurs brachte viel Schwung und Unerwartetes, wir haben auch ein neues Familienmitglied, welches wir euch gerne vorstellen.


Unser erster Bibelkurs auf dem CAPI (den wir miterleben durften)


In den letzten 6 Wochen herrschte auf dem CAPI reger Betrieb. Dreizehn wunderbare Studenten aus Honduras, Costa Rica und Panama sowie sieben engagierte Lehrer hauchten dem einsamen Camp wieder mehr Leben ein. Neben dem Unterricht blieb auch immer viel Zeit, sich auszutauschen, kennenzulernen und in neue Kulturen einzutauchen. In der Freizeit wurde unter anderem oft musiziert, gefischt, philosophiert oder Fussball gespielt.


Die zwei Teilnehmer aus Honduras vom Stamm der Misquito brauchten für die Anreise über den Landweg fast eine ganze Woche. Für sie, die von der heissen Karibikküste anreisten, war vor allem das Wetter eine grosse Umstellung, da es während des ganzen Kurses oft regnete und auch eher kühl war (für die meisten Schweizer angenehme 22 Grad).

Auch drei Teilnehmer vom Stamm der Bri Bri aus Costa Rica kamen von der Karibikküste. Ihr Dorf liegt jedoch ein bisschen landeinwärts im Talamanca-Gebirge. Für sie war die Eingewöhnung auf dem CAPI am einfachsten, da sich in Sachen costaricanisches Spanisch und den klimatischen Gegebenheiten nicht viel änderte.


Acht Teilnehmer waren vom Stamm der Ngäbe-Buglé, dem grössten indigenen Stamm in Panama. Dieses Stammesgebiet macht auch vor Landesgrenzen keinen Halt. Oder wahrscheinlicher: bei der Grenzziehung wurde keine Rücksicht auf die Wohngebiete Ngäbe-Buglé genommen.  Somit sind sechs der Ngäbe-Buglé Panameños und zwei Ticos (Costa-Ricaner). Leider konnten dieses Jahr wegen der instabilen politischen Lage keine Studenten aus Nicaragua am Kurs teilnehmen.


Unser jüngstes Familienmitglied hat bereits zu Beginn des Kurses schnell Freunde gefunden. Zum Schluss des Kurses haben wir Kailo nur noch gesehen, wenn er dem Babysitter einen Anschein von Hunger vermittelte. Sonst wussten wir manchmal nicht so genau, wo er gerade unterwegs war, bis wir ihn bei einem der Indigenen auf dem Arm wiederfanden. Wenn wir ihn vor den Mahlzeiten in sein Bettchen im Esssaal legten, ging es nicht lang und er wurde wieder von irgendjemandem aus seiner «misslichen» Lage befreit.


Kailo und die anderen


Auch seine zwei grossen Brüder lieben den kleinen mittlerweile zwei Monate alten Kailo. Besonders Keni verbringt gerne Zeit mit ihm. Er sitzt dann neben den Stubenwagen, liest ihm ein Globibuch vor, erzählt ihm aus der Kinderbibel oder streichelt ihn einfach nur. Wenn Kailo Töne von sich gibt, rennen unsere Grossen auf den Stubenwagen zu und versuchen ihn zu beruhigen. Ich hingegen muss Kalea in Schach halten. Besonders in den letzten zwei Wochen merkt man, dass sie eifersüchtig ist. Sie würde Kailo gerne wieder dahin zurückbringen, wo er hergekommen ist.


Wir verbringen viel Zeit draussen. Alle drei Grossen lieben Velofahren. Kian und Keni rasen (dieser Begriff wäre sicher ein anderer, wenn Patrick diesen Abschnitt verfasst hätte) auf der Strasse der Laguna entlang hin und her. Kalea nimmt es ein wenig gemütlicher, kann aber auch schon ziemlich Gas geben mit ihrem Laufrad. Anka, die Kurzzeiterin, die Schreinerin ist, hat den Dreien eine nicht zu hohe Schanze zusammengeschraubt, damit sie für ihre Downhill-Karriere jetzt schon fleissig üben können.


Herzschmerz


Und nun kommt der für uns Verfasser schwierigste Teil in diesem Rundbrief:

Leider müssen wir euch mitteilen, dass wir unsere Arbeit hier auf dem CAPI in Costa Rica gekündigt haben und Mitte Januar in die Schweiz zurückkehren werden. Durch einige Geschehnisse wurde für uns klar, dass die Vorstellungen und Erwartungen der beteiligten Parteien zu stark auseinandergehen und sich als unüberwindbare Differenzen herausstellten. Ein Fortführen unseres Einsatzes unter diesen Bedingungen ist in unseren Augen keineswegs gewinnbringend für die Mission hier auf dem CAPI und für die Indigenen. Diese Erkenntnis führte uns zu diesem drastischen Entschluss der Kündigung.

Dieser Entscheid schmerzt uns sehr und fiel uns auch keineswegs leicht. Wir waren davon überzeugt, dass Gott uns hier haben wollte und haben alles zurückgelassen, um seinem Ruf zu folgen. Nun soll es doch nicht so sein. Wir wären nun nach zwei Jahren Durcheinander mit Packen, Umziehen, Reisen und wieder Packen und Umziehen am Punkt angelangt gewesen, an dem wir uns endlich hätten einleben können. Besonders auch für das Einfinden mit unserem neuen Familienmitglied wären ein wenig Ruhe und Stabilität schön gewesen. Stattdessen heisst es jetzt wieder verkaufen, verpacken, verabschieden, verlagern und von vorne beginnen.


Nun sind seine Wege für uns doch immer wieder eine Überraschung. Wir spüren, dass unsere Arbeit in Lateinamerika noch nicht beendet ist, aber auf eine andere Weise weitergeführt werden soll. Wir halten euch auf dem Laufenden. Vielen Dank für eure Unterstützung, besonders auch in diesen schwierigen Zeiten.


Trotz dieser bestimmt herausfordernden, wenn nicht sogar schockierenden Nachricht, wünschen wir euch eine besinnliche Adventszeit.


Gebetsanliegen


Bitte betet für

- die Saat, die im Bibelkurs gesät werden durfte.

- den Fortbestand von Freundschaften, die wir hier schliessen durften.

- unsere Kinder, die momentan sehr durcheinander sind.

- die Rückreise in die Schweiz.

- die Familie Mosimann, die auf dem CAPI zurückbleibt.



 
 

+49 (0) 456 7890

Lindenstraße 14, 10969 Berlin

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