Der Vulkan spuckt!
- Noomi Koechli
- 16. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Costa Rica ist ein Land der Vulkane. Wikipedia schreibt, dass es hier über 200 Vulkane gibt. Davon sind fünf noch aktiv. Und zwei davon sind gar nicht weit von uns entfernt: der Irazú und der Poás.
Vielleicht habt ihr in den Nachrichten gesehen, dass der Vulkan Poás das erste Mal seit einigen Jahren wieder aktiver ist. Wie haben wir das gemerkt? Wir haben es auch durch die Medien erfahren. :-) Anscheinend hat er eine 4.5 Kilometer hohe Aschewolke in die Luft gespuckt... Tja, die haben wir verpasst. Ein bisschen später kam die Nachricht in einem Gruppenchat der Sprachschule: An alle Asthmatiker. Der Vulkan Poás ist aktiv und spuckt viel Asche. Also vergesst den Asthma-Spray nicht.
Gesehen haben wir die Rauchwolke auch nie. Nach einiger Zeit aber konnte man spüren, dass es deutlich staubiger und dreckiger im Haus ist. An den weissen Wänden wurden schwarze Staubablagerungen sichtbar.
Der Vulkan Poás ist ein Schichtvulkan. Diese Art Vulkane weist genau die Form auf, die man sich vorstellt, wenn man das Wort Vulkan hört, ein in etwa dreieckiger Berg. Sie bestehen aus verschiedenen Lavaschichten, immer kommt mal wieder eine neue obendrauf. Solche Vulkane können bei einer Eruption eine solche Gewalt erzeugen, dass die Asche dabei 40 Kilometer in die Erdatmosphäre geschleudert wird. Wenn Magma austritt, dann ist sie sehr zähflüssig und fliesst nicht weit, daher bilden sich dann auch meist diese eher spitzen Berge.
Einen weiteren solchen Vulkan konnten wir im letzten Dezember in La Fortuna ganz aus der Nähe bestaunen: den Arenal.

Da fragt man sich, nun, wenn es so viele Vulkane gibt, muss es ja eigentlich auch Erdbeben geben. Ich bin am Telefon mit meiner besten Freundin und wir bereden dieses Thema. Eine Stunde nachdem wir aufgelegt haben, stehe ich am Herd und plötzlich zittert der ganze Boden. In der Nähe knallt es laut. Kurz bin ich unsicher, ob ich mir das einbilde. Dann bin ich aber doch recht sicher, dass das ein Erbeben war. Patrick kommt nach Hause und bestätigt mir ein Erdbeben der Stärke 2,6 (also nicht weiter tragisch, aber doch spürbar). Das Erdbebenarchiv schreibt zu diesem Datum: Am 15.5. gab es in Costa Rica 15 Beben. Eines davon war es also, was ich gespürt habe. Und die anderen 14..?
Auch wenn man sich im Alltag der Präsenz dieser Giganten nicht bewusst ist, beeinflusst es uns doch mehr als wir denken. Die durch vulkanische Aktivitäten entstandenen Gebirgszüge diktieren das Klima, die Hänge der Vulkane sind besonders geeignet für Erdbeer-Plantagen, die wir fast täglich essen und das häufigere Fensterputzen muss halt auch sein.
Sobald es uns möglich ist, möchten wir einen der Vulkane besuchen. Es sind alles Naturschutzgebiete, und sie sind sehr strickt mit der Anzahl Leute auf dem Berg sowie der Dauer, die man oben verbringen darf. Diesen Teil von Costa Rica möchten wir uns aber nicht entgehen lassen.
@zgraggenews am 16.6.2025