Zwei von diesen drei ersten Monaten waren wir in der Sprachschule, um Spanisch zu lernen. Da die meisten anderen Sprachstudenten aus Nordamerika kommen, hatten wir zugleich die Möglichkeit unser Englisch aufzufrischen. Der unmittelbare Wechsel zwischen Englisch und Spanisch ist zuweilen herausfordernd. Es kommt vor, dass Sätze zur Hälfte Spanisch und zur Hälfte Englisch herauskommen. Bleibt da wohl unser Deutsch zum Schluss auf der Strecke?
Wir haben in dieser kurzen Zeit bereits viele tolle Menschen kennengelernt. Es ist immer wieder spannend zu erfahren, wohin Gott andere Missionare ruft und welche Arbeit dort auf sie wartet.
Die Sprachschule war während vier Wochen geschlossen. Diese Zeit nutzten wir aus, um ein wenig von Costa Rica kennenzulernen. Wir haben drei Tage in La Fortuna verbracht, einem sehr touristischen Städtchen am Fusse des Vulkans "El Arenal". Wir hatten solch ein Glück, wir haben nämlich bereits an unserem ersten Tag in La Fortuna den ganzen Vulkan zu Gesicht bekommen. An der Hotelrezeption meinten sie nur, dass man ihn schon seit drei Wochen nicht mehr gesehen hätte. Das Angebot an sportlichen Aktivitäten in der Region ist überwältigend. Mit den Kindern wählten wir eher gemächlichere Programme aus. So unternahmen wir eine Wanderung durch einen Nebelwald-Park mit hohen Hängebrücken und bestaunten einen 70-Meter-Wasserfall. Da wir schon einmal in einem Vulkangebiet waren, wollten wir auch gerne in den heissen Quellen baden gehen. Patrick fand heraus, dass es einen kleinen Fluss gibt, den sie noch nicht zahlungspflichtig gemacht haben. Also haben wir auf dem Rückweg in unser Hotel dort einen Zwischenstopp eingelegt. Die Kinder haben es sehr genossen, eine Stunde lang in diesem warmen Fluss zu baden. Ein bleibender Eindruck hinterliessen auch die Tukane, die während unserem Frühstück auf dem Baum vor dem Restaurant sassen.
Kurz vor Weihnachten sind wir aufs CAPI gefahren, um unseren Kindern ihr zukünftiges Zuhause zu zeigen. Mit Freude konnten wir miterleben, wie sie sich dort sogleich wohlfühlten. Das ist eine grosse Erleichterung. Vor der Fahrt mussten wir noch unser Haus aussuchen, da diverse unbewohnt sind. Die Entscheidung viel auf das "Fröschli-Hüüs". Die Natur, die fehlenden Gitter und die Ruhe haben uns wohlgetan. Besonders Kian wünscht sich hin und wieder zurück aufs CAPI.
Das CAPI liegt 30 Minuten vom Strand entfernt, was wir ausnutzten und den ein oder anderen Ausflug ans Meer machten. Die Strände sind wunderschön. Das Wetter war während unserem Aufenthalt eher bewölkt und regnerisch. Der Sommer lässt weiterhin auf sich warten. Aber für einen Ausflug an den Strand war uns dieses Wetter grad recht, da die Kinder sich so keinen Sonnenbrand holten. Und sie schien es nicht zu kümmern, denn sie tobten stundenlang im Wasser herum und spielten mit den Wellen.
Am 2.1.25 mussten wir uns auf den Rückweg nach San José machen. Dies war unser letzter Tag an dem wir offiziell Autofahren durften. Das Touristenvisum in Costa Rica wurde vor kurzem von 90 auf 180 Tage verlängert. Interessanterweise steht aber nirgends explizit, dass auch das Fahren mit einem ausländischen Permit auf dieselbe Anzahl Tage erhöht wurde. Die Formulierungen lassen eher darauf schliessen, dass in dieser Angelegenheit eine Anpassung untergegangen ist. Da wir kein Risiko eingehen wollen, werden wir jetzt die zweite Hälfte unserer Aufenthaltsbewilligung nicht hinter das Steuer eines Autos sitzen. Ende März müssen wir über die Landesgrenze und wieder einreisen, damit wir ein neues Touristenvisum erhalten. Dann dürfen wir dann wieder 3 Monate fahren. Der neu gegründete costa-ricanische Verein des CAPI arbeitet bereits an einer dauerhafteren Lösung für die Aufenthaltsbewilligung.
Wieder zurück in San José hat auch die Sprachschule wieder gestartet. Patrick ist in einem fortgeschrittenen Kurs und geht jeden Morgen in den Unterricht. Noomi wird 6 Einzellektionen haben und Kian und Keni gehen zwei Morgen in den spanischen Kindergarten. Wir sind also wieder ein Weilchen beschäftigt.
Wir wünschen allen ein gesegnetes 2025!